Projekt Kreisliga
SVS beginnt mit Projekt Kreisliga
Auch in der höheren Spielklasse wird der SVS auf Legionäre verzichten

Fast ein Vierteljahrhundert krebste der SV Schönthal in den Niederungen des Fußball-Landkreises herum. Was sich aber in der Spielsaison 2009/2010 mit je Platz drei für die erste und zweite Mannschaft bereits angedeutet hatte, stellten die Spieler des SVS im Laufe der Saison 2010/2011 deutlich unter Beweis. Nach 27 Jahren durften sich die Schönthaler mit sieben Punkten Vorsprung wieder über eine Meisterschaft freuen. Mit dem Saisonziel Klassenerhalt ging dann die Decker-Truppe vor einem Jahr das Projekt Kreisklasse an. Dieses wurde jedoch klar verfehlt. Statt gegen den Abstieg zu spielen, rockte die „Schönthaler Boy-Group“ nach anfänglichen Schwierigkeiten die Kreisklasse. Mit einem sensationellen Vorsprung von 13 Punkten stand der SV Schönthal am Ende erneut auf Platz Eins und „musste“ somit diese Spielklasse nach nur einem Jahr verlassen.

Auch wenn man so souverän von der A-Klasse in die Kreisliga durchmarschiert ist, weiß Trainer Markus Decker, dass der SVS in die neue und durch die Ligenreform stärkere Kreisliga als krasser Außenseiter starten wird. Daher gab der Coach der jungen Truppe zum Trainingsauftakt einmal mehr den Klassenerhalt (gleichbedeutend mit dem elften Tabellenplatz) als Saisonziel aus. Auch wenn die Konkurrenz immer mehr aufrüstet, lassen sich die Schönthaler nicht beirren und setzen in der Kaderkonstellation auf ihre seit Jahren erfolgreich praktizierte Strategie: Förderung des eigenen Nachwuchses. So bauen die Verantwortlichen auch in der kommenden Saison vor allem junge Spieler in den aktuellen Kader ein und verzichten auf Legionäre. Logisch ist daher, das mit Benjamin Baier (ASV Cham) als einzige Neuverpflichtung ein ehemaliger Jugendspieler des SVS das Team verstärken soll. Genau die Tatsache, dass alle Spieler schon in der eigenen Jugend gespielt haben und so in puncto Zusammenhalt auf und außerhalb des Fußballplatzes eine intakte Gruppe bilden, ist der Schlüssel des Erfolgs. Womit sich Trainer Deckers Philosophie bestätigte: Auch wenn man drei, vier Spiele hintereinander verliert, soll das Team weiterhin als Einheit fungieren. In der Kreisliga ist nun die Derby-Zeit vorbei und die „Blau-Weißen“ müssen weitere Reisen als in den Jahren zuvor antreten. Aber auch wenn man als krasser Außenseiter die langen Fahrten angeht, möchte der SV Schönthal keine Gastgeschenke verteilen. Mit den Schönthaler Tugenden – Kampf, Wille, Leidenschaft und Zusammenhalt – wird nun der SVS das Projekt Kreisliga angehen und von Anfang an verhindern, dass man in den Abstiegsstrudel gerät.